Wilhelm Weixlbraun

Buchdrucker. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1896    † 1943

 

Lebenslauf

Wilhelm Weixlbraun wurde am 8.5.1896 in Wien geboren. Er arbeitete als Buchdrucker. 1920 schloß er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich an. 1939 wurde er in die deutsche Wehrmacht eingezogen und beim Polenfeldzug.

Mitglied einer kommunistischen Widerstandsgruppe

Wilhelm Weixlbraun war Mitglied der kommunistischen Widerstandsgruppe in der Österreichischen Staatsdruckerei.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 25. 6. 1941 wurde Wilhelm Weixlbraun verhaftet und am 3. 11. 1942 gemeinsam mit Franz Macek und Alois Hudec (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 5.3.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Der Angeklagte Weixlbraun hat neben der Zahlung von Beiträgen zweimal dem Angeklagten Hudec bei der Herstellung kommunistischer Propagandaschriften geholfen. Er hat dazu in der Hauptverhandlung angegeben, dass ihm der politische Zweck der Sammlung im allgemeinen bewusst gewesen sei. Über die herzustellenden Schriften habe ihm Hudec zunächst nur gesagt, es handle sich um eine Fachzeitschrift, die für die Besserstellung des Druckgewerbes eintreten solle. Er habe dann später bei der eigentlichen Herstellung der Flugschriften erkannt, dass es sich um kommunistische Schriften gehandelt habe; doch habe er deren Inhalt im Einzelnen nicht kennen gelernt. Diese Verantwortung des Weixlbraun kommt ihrem Sinne nach einem vollen Geständnis gleich. Denn wenn der Angeklagte auch nicht gewusst haben sollte, worum es sich im Einzelnen gehandelt hat und welcher Art der nähere Inhalt der Schriften gewesen ist, – der Senat ist jedoch im Hinblick auf die langjährige marxistische Vergangenheit des Angeklagten der gegenteiligen Überzeugung – ,so hat Weixlbraun jedoch durchaus gewusst, womit sich Hudec beschäftigt und welches seine politischen Ziele sind.“

Gedenktafel

Sein Name steht auf der 1963 enthüllten Gedenktafel in der Österreichischen Staatsdruckerei (jetzt: Wien 23, Tenschertgasse 7).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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